Die einzige Gefahr für den Investor besteht darin, nicht investiert zu sein!

Aus vielen Gesprächen höre ich heraus, dass diese Frage viele Mandanten bewegt.
Dabei sollte die damit verbundene Angst eigentlich eine ganz andere sein, nämlich die,ob man vor lauter Angst nicht die guten Börsenjahre versäumt?
Statistisch gibt es alle 8 Jahre eine größere Kurskorrektur. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass einem schlechten Jahr sieben gute gegenüberstehen.
Crashpropheten haben immer Konjunktur. Nach jeder Kurskorrektur steigen Sie wie Phönix aus der Asche und sagen:
„Ich habe es Euch schon immer prophezeit“.
Leider vergessen diese Crashpropheten zu erwähnen, dass derjenige der ihren düsteren Prophezeiungen gefolgt ist, 7 fette Jahre an
sich vorüberziehen ließ.
Ich überlasse jedem die Entscheidung, ob er zur Gruppe derjenigen gehören will die 7 mal richtig und einmal falsch liegen, oder lieber zu denjenigen, die einmal richtig und sieben mal falsch
liegen.
In diesem Zusammenhang geistert seit 2 Wochen eine Grafik durch die Gazetten, die die jüngste Börsenentwicklung mit dem Aufschwung vor dem „schwarzen Freitag 1929“ vergleicht.
Tatsächlich scheinen sich die Kurven frappierend zu gleichen und, wenn man an eine Analogie der Ereignisse glaubt, steht uns unser Börsenarmageddon noch bevor.
Man muss nicht mehrere Semester Statistik studiert haben um den Taschenspielertrick, der hinter der Grafik steckt, zu durchschauen (vergleichen Sie einfach einmal die Steigerungsraten auf der y-Achse links und rechts).
Letztendlich gilt auch hier der Spruch: Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hat. Dazu hat das Handelsblatt einen sehr interessanten Artikel geschrieben, den ich dem Interessierten Leser gerne ans Herz lege.
Vielleicht noch eine andere Überlegung, die Sie von der Unsinnigkeit solcher Angstmacherparolen überzeugt.
Den Dax gibt es seit 25 Jahren. Er begann mit einem Indexstand von 1.000 Punkt. Heute, 25 Jahre später, ist er das Neunfache wert. Würde die Zukunft nur ähnlich verlaufen wie die Vergangenheit, wäre der Dax in 25 Jahren bei einem Indexstand von 81.000 Punkten. Halt halt, wird jetzt der ein oder andere einwerfen: Der Dax ist ja heute viel zu hoch bewertet, so kann man das nicht rechnen. Gut, gehen wir etwas zurück und nehmen den Tiefststand der letzten Kurskorrektur 2008 von grob 4.000 Punkten. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Dax sich also nur vervierfacht. Und wenn wir schon negativ denken, dann wird er sich in den nächsten 20 Jahren auch nur wieder vervierfachen auf dann 16.000 Punkte. Gegenüber heute wäre das immer noch ein Gewinn von 75%.
Irgendwo zwischen diesen 16.000 und den 81.000 Punkten wird die Wahrheit liegen und egal zu welchem Ende Sie auch immer tendieren, dem oberen oder unteren, die einzige Gefahr für den
Investor besteht darin, nicht dabei zu sein!
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