Mit dieser Aussage fasste die tägliche Fernsehsendung „Börse vor Acht“ das vergangene Börsenjahr zusammen.
Mir stellten sich bei diesem Satz die Nackenhaare auf, denn ein Blick über den Tellerrand hinaus, hätte den Börsenexperten das Gegenteil gezeigt. Es war ein schwieriges Börsenjahr.
Derjenige, der alle Regeln der Risikostreuung über Bord geworfen hat und sein Depot ausschließlich mit deutschen und europäischen Aktien bestückt hat, durfte sich tatsächlich über hohe Zuwächse freuen. Nicht zu vergessen: Vor einem Jahr standen wir nach Ansicht derselben Börsenexperten kurz vor dem Zusammenbruch des Euros und der Ratschlag lautete: Niemand sollte seine Gelder zu einseitig in der Eurozone anlegen. Nun ja, Journalisten werden nicht am Wert ihrer historischen Ratschläge, sondern an Ihrem aktuellen Unterhaltungswert gemessen.
Denn genauso wie der Dax zugelegt hat, haben beispielsweise Anleger in Brasilien verloren. Verlusten in Emerging Markets standen Gewinne in USA gegenüber. Und wer sich mit Rohstoffinvestments und Gold vor dem Zusammenbruch des Euros schützen wollte, sieht bis heute nur herbe Wertverluste.
Kurzum: Im Gegensatz zur Zunft der Börsenjournalisten haben wir das Jahr als sehr herausfordernd wahrgenommen. Auch das neue Jahr 2014 wird uns zeigen, dass sich die unterschiedlichen Anlagesegmente sehr unterschiedlich entwickeln werden. Leider wissen wir erst im Nachhinein, wo die großen Gewinne zu machen waren, insofern gilt auch in diesem Jahr: Breite Streuung schützt vor unangenehmen Überraschungen.
Einige Entwicklungen kann man aber heute schon erkennen: Wer weiterhin in Staatsanleihen bester Bonität investiert, wird erneut reale Verluste erleiden. Dividendenaktien werden generell besser als Zinspapiere sein. Niedrige Zinsen werden uns auch weiterhin begleiten, auch wenn wir kleinere Zinserhöhungen in diesem Jahr vorstellen können. Trotzdem aber bleibt das Zinsniveau auf historisch niedrigem Niveau und bringt dem Sparer weiterhin nicht einmal einen Inflationsausgleich.
Zum Abschluss noch drei Sätze zu den Kursbewegungen der letzten Börsenwoche:
Unsere Anlagevorschläge und Depotzusammenstellungen basieren auf mittel- bis langfristigen strategischen
Überlegungen. Kurzfristige Schwankungen an den Börsen, auch wenn sie kräftiger ausfallen, ändern nichts an diesen strategischen Überlegungen.
Wer
meint, er müsste taktisch auf solche Bewegungen reagieren, ist mit dem Investmentvehikel „Fonds“ definitiv falsch bestückt und sollte sich lieber mit Futures und anderen Derivaten
auseinandersetzen. Ich persönlich empfehle Menschen, die einzig hinter „kurzfristigen“ Gewinnen her sind, den Besuch im Spielcasino, da kann man Geld in deutlich entspannterer Atmosphäre
verlieren.
Vielleicht passt dazu die alte Börsenweisheit:
Gewinne an der
Börse sind wie Schmerzensgeld – erst hat man die Schmerzen, dann kommt das Geld.
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